Die Erfolgsgeschichte von „Bio“, heute einer der vier Profilbereiche der TU Dortmund, begann in den 70er Jahren mit Prof. Dr. U. Onken Lehrstuhl für Technische Chemie B) der „Bio“ zum Thema
machte und ins Vorlesungs- und Praktikumsprogramm brachte. 1971 war Onken von der Hoechst AG an die Universität gekommen. Hoechst hatte eine lange Tradition in der biotechnologischen Produktion
von Antibiotika oder Hormonen und auch das entsprechende Know-How für Produktion und Anlagen.
Onken startete an seinem Lehrstuhl mit grundlegenden Untersuchungen an einem Bioreaktor, dem sogenannten Fermenter. Ab 1977 publizierte er regelmäßig Forschungsergebnisse hierzu. Weil die sterile
Betriebsweise in Fermentern so wichtig ist, fokussierte Onken einen wesentlichen Teil seiner Forschungsaktivitäten später auf die Sterilisation von Eingangsstoffen sowie gemeinsam mit anderen auf
integrierte Messtechnik. Neben Bioreaktoren betrachtete Onken auch physikalisch-chemische Trennverfahren in der Biotechnologie. Häufig in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten, z.B. Münster,
Kaiserslautern oder Göttingen untersuchte er Antibiotika, aber auch die Molkefermentation zu Futterhefe bis hin zu tierischen Zellen. Onkens Aktivitäten mündeten in die Planung des Studiengangs
Bioverfahrenstechnik Ende der 1980er Jahre und die Berufung zweier neuer Professoren. Als Anfang der 2000er Jahre die Studierendenzahlen der Fakultät einen bedrohlichen Tiefstand erreichten,
erwies sich die Idee der Fokussierung auf das Bioingenieurwesen als für den Fortbestand der Fakultät überlebenswichtige Maßnahme.
Onkens Rolle in der Bioverfahrenstechnik ist hiermit nur ansatzweise beschrieben. Zu Recht nennen wir ihn aber heute den Nestor des Dortmunder Bioingenieurwesens. Er förderte das Thema, er
förderte die Ausbildung, er förderte die intensive und verständnisvolle Zusammenarbeit von Naturwissenschaftler*innen und Ingenieur*innen verschiedener Disziplinen.
Der Fakultät verbunden zeigt sich unser Vereinsmitglied immer noch. 2018 konnte unser Verein erstmalig den von Onken großzügig gestifteten Onken-Preis für eine herausragende Leistung im
Bioingenieurwesen verleihen.